Thorsten Powers - Dina

Dina musste schon in der Grundschule immer in der Ecke stehen
War unbeliebt, weil sie sich weigerte, wegzusehen
Ihre Lehrer meinten, sie solle nicht dauernd petzen gehen
Sie wollten sie weder weinen noch die blauen Flecken sehen
Doch gestern Nacht hat sie vor Wut in ihr Kissen
Und ihre Lippen blutig gebissen
Denn das ist Dinas Fehler
Sie kann nicht einschlafen, ohne ein gutes Gewissen
Was du vermutest zu wissen, aber gut vergessen kannst
Hält sie nicht aus, wenn sie es nicht verbessern kann
Doch seit gestern hat sie jeden Mut verloren, liegt auf ihrem Kissen
Die Fäuste auf den Ohren und fühlt sich beschissen
Sie hatte nie an Supermann geglaubt
Hatte jedem Menschen Superkräfte zugetraut
Sie hat versucht, Gerechtigkeit durchzusetzen
Doch zu viele haben zuviel Furcht zu petzen
Und sie kann es nicht verstehen, warum die Welt so ist
Dass man erst dann den Mund aufmacht, wenn es einen selbst betrifft
Und sie kann es nicht verstehen, warum die Welt so ist
Dass man erst dann den Mund aufmacht, wenn es einen selbst betrifft
Dina verlor ihre Superkräfte gestern gegen zwei
In einem der U-bahnschächte, in der Linie 3
Sie fuhr nach Hause, war noch mit Freunden unterwegs gewesen
Und die wollten noch zum Chinesen
Nur 7 Personen sitzen im Zug
Eine Frau um die 60, mit spitzem Hut
Ein betrunkener Student, vielleicht Mitte zwanzig
Drückt lachend ein punkiges Mädchen an sich
Doch die drei sind nicht der Grund, dass sie Angst hat
Dass sie schon lang nicht mehr samstags getanzt hat
Auch nicht der Besoffene, neben der Tür
Sondern die drei Kerle, zwei Reihen vor ihr
Die drei sind aggressiv und laut
Beschimpfen und schubsen sich und Dina traut
Sich nicht hinzusehen und blickt aus dem Fenster
Viertel nach 2, mit dem Fahrrad wäre sie längst da
Friesenplatz. 4 Leute steigen ein
Eine Gruppe von 3 Männern, die ziemlich breit zu sein scheinen
Und ein Jugendlicher, Kleidung nicht gerade teuer
Der auf einen Platz schräg vor Dina zusteuert
Und in dem Augenblick passiert es
Dina sieht, dass der Junge von den dreien schon registriert ist
Als er an ihnen vorbeiwill, springt einer auf
Packt ihn mit rechts und gibt ihm mit links eine drauf
Und jetzt stellt sie sich hin, nimmt ihren Mut zusammen
Und sucht einen helfenden Blick
Sucht einen zweiten Supermann
Aber nicht einer blickt zurück
Und auf einmal kommen Flashbacks von Fußballplätzen
Von Hänseleien in der Pause
Von "das darfst du nicht in der Schule petzen"
Und sie steigt aus und geht den Rest des Wegs nach Hause
Und sie kann es nicht verstehen, warum die Welt so ist
Dass man erst dann den Mund aufmacht, wenn es einen selbst betrifft
Und sie kann es nicht verstehen, warum die Welt so ist
Dass man erst dann den Mund aufmacht, wenn es einen selbst betrifft

Written by:
David Quaas, Dirk Peters, Johanna Melder, Johannes Ziemer, Thomas Mika

Publisher:
Lyrics © O/B/O DistroKid

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Thorsten Powers

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